Neben der technologischen Lösung selbst und der Nachfrage danach seitens etablierter Unternehmen braucht es für ein erfolgreiches Startup auch die entsprechenden Geldgeber und Investoren. In den verschiedenen Entwicklungsstadien gilt es für PropTech-Firmen die Balance in diesem «Dreigestirn» zu halten und für nachhaltige Liquidität zu sorgen.
Derzeit fliesst viel Kapital in Startups. Im Jahr 2020 sind über 2 Mrd. Franken in Schweizer Startup-Unternehmen geflossen. Europaweit wurden zuletzt mehr als 500 Mio. Euro pro Jahr in Startups investiert, die sich der Digitalisierung der Immobilienwirtschaft widmen (Quelle: Swiss Venture Capital Report 2021, European PropTech Trends 2020). Neben den professionellen Venture Capital-Gesellschaften sind es zunehmend auch Corporate Investoren und Business Angels, die sich hier ein Stück vom (PropTech-)Kuchen abschneiden wollen. Dies ist einerseits der Situation auf den Finanzmärkten geschuldet – Stichwort Negativzinsen – aber andererseits sicher auch der digitalen Transformation und dem Bestreben von Firmen, entsprechendes Produkt-Know-how im Unternehmen zu sichern.
Aber wie definiert sich ein Startup eigentlich? Nicht jeder Jungunternehmer ist automatisch ein Startup-Entrepreneur. Gemäss Definition des Swiss Startup Radar müssen ein skalierbares Geschäftsmodell und ambitionierte Wachstumspläne vorliegen als auch internationale Absatzmärkte im Fokus stehen. Basis des Geschäftsmodells ist ein wissenschafts- und technologiebasierter Ansatz sowie ein Fokus auf Innovation. Last but not least: Die Geldgeber sind renditeorientiert, ihre Investitionen sollen sich rechnen.
Finanzierungen erfolgen grundsätzlich in verschiedenen Finanzierungsrunden. Je nach Entwicklungsstadium spricht man etwa von Seed-Investments, Series A und Series B Finanzierungsrunden für die frühen Phasen, Series C, D, E, etc. für die späteren Stages – bis irgendwann ein möglicher «Exit» folgt, zum Beispiel durch einen Börsengang oder den Verkauf an einen grossen Investor. Ein Exit ist sozusagen ein Indikator für die «Reife» eines Startup-Ökosystems und ist für die Eigendynamik des Systems wichtig: er bringt verkaufende (bisherige) Investoren und Gründer hervor, welche ihrerseits wieder in neue Startups reinvestieren oder erneut Startups gründen.